Es war einmal ein kleines Dorf,
... in dem alle Kinder Kirschen sammelten.
Gemeinsam hatten sich alle Dorfbewohner überlegt, dass jedes Kind ein paar Kirschen der Ernte an die Dorfkasse abgeben muss.
Die Kirschen in der Dorfkasse werden an die Menschen verteilt, die auf Grund anderer Arbeiten keine Zeit hatten, selbst Kirschen zu ernten. Zum Beispiel weil sie das große Dorffest vorbereiteten. Oder weil sie zu schwach zum selbst ernten waren.
Die Regeln der Abgabe
- Bis 100 Kirschen mussten die Kinder keine Kirschen abgegeben.
- Dies war der sogenannten Freibetrag.
- Von der 101. bis 200. Kirsche: 15 Kirschen pro 100 Kirschen.
- Von der 201. bis 300. Kirsche: 20 Kirschen pro 100 Kirschen.
- Von der 301. bis 400. Kirsche: 25 Kirschen pro 100 Kirschen.
- Von der 401. bis 500. Kirsche: 30 Kirschen pro 100 Kirschen.
- Von der 501. bis 600. Kirsche: 35 Kirschen pro 100 Kirschen.
- Ab der 601. Kirsche: 40 Kirschen pro 100 Kirschen.
Max, Lina und Tom – Wie viel bleibt ihnen übrig?
Max – Der Genügsame
Max hatte 200 Kirschen gesammelt.
- Von den ersten 100 Kirschen musste er keine abgeben.
- Für die zweiten 100 Kirschen (101 bis 200) gab er 15 Kirschen ab.
Max behielt also 185 Kirschen (200 - 15).
Durchschnittssteuersatz:
15 ÷ 200 × 100 = 7,5 %.
Grenzsteuersatz:
Die letzten Kirschen (101 bis 200) wurden mit 15 % besteuert.
Lina – Die Ehrgeizige
Lina hatte 400 Kirschen gesammelt.
- Von den ersten 100 Kirschen musste sie keine abgeben.
- Für die zweiten 100 Kirschen (101 bis 200) gab sie 15 Kirschen ab.
- Für die dritten 100 Kirschen (201 bis 300) gab sie 20 Kirschen ab.
- Für die vierten 100 Kirschen (301 bis 400) gab sie 25 Kirschen ab.
Lina behielt also 340 Kirschen (400 - (15 + 20 + 25)).
Durchschnittssteuersatz:
60 ÷ 400 × 100 = 15 %
Grenzsteuersatz:
Die letzten Kirschen (301 bis 400) wurden mit 25 % besteuert.
Tom – Der Kirschkönig
Tom sammelte unglaubliche 800 Kirschen!
- Von den ersten 100 Kirschen musste er keine abgeben.
- Für die zweiten 100 Kirschen (101 bis 200) gab er 15 Kirschen ab.
- Für die dritten 100 Kirschen (201 bis 300) gab er 20 Kirschen ab.
- Für die vierten 100 Kirschen (301 bis 400) gab er 25 Kirschen ab.
- Für die fünften 100 Kirschen (401 bis 500) gab er 30 Kirschen ab.
- Für die sechsten 100 Kirschen (501 bis 600) gab er 35 Kirschen ab.
- Für die weiteren 200 Kirschen (601 bis 800) gab er 40 + 40 = 80 Kirschen ab.
Tom behielt 595 Kirschen (800 - (15 + 20 + 25 + 30 + 35 + 80).
Durchschnittssteuersatz:
205 ÷ 800 × 100 = 25,625 %.
Grenzsteuersatz:
Die letzten Kirschen (701 bis 800) wurden mit 40 % besteuert.
Was lernten die Kinder?
Der Dorfälteste erklärte:
„Der Durchschnittssteuersatz zeigt, wie viel Prozent eurer gesamten Kirschen ihr an die Dorfkasse abgegeben habt. Der Grenzsteuersatz dagegen zeigt, wie viele Kirschen ihr von den letzten gesammelten Kirschen abgeben musstet. Wichtig ist: Egal wie viel ihr sammelt, der größte Teil bleibt immer bei euch!“
Max, Lina und Tom nickten begeistert. Gemeinsam gingen sie zum großen Dorffest und teilten Kirschkuchen mit allen